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Kai und Simon Ringshausen

Schon in den vergangenen Jahren erinnerten Kirsten, Kai und Simon Ringshausen an die Rennsport-Historie des 2014 verstorbenen DTM-Mitbegründers und Ford-Rennstallbesitzers Bernd Ringshausen. Mit einem Revival-Team bezogen sie erfolgreich Position – und fanden Gefallen am historischen Tourenwagen-Metier. Mit zwei eigenen Ford Sierra RS Cosworth sind nun die Weichen in Richtung Zukunft gestellt. Mehr noch: Junior Simon Ringshausen schickt sich an, als angehender Rennfahrer den Spuren seines Großvaters folgen, der einst am Volant eines Ford Escort RS mit der Werbeaufschrift „Sonnenschein Batterien“ für positives Aufsehen sorgte.

Die Schlagzeilen:

Ein ganz neues Einsatzgerät für Klaus Niedzwiedz: mit großer Sorgfalt aufgebauter Ford Sierra RS Cosworth steht in den Startlöchern

Ein schneller Fahrschulwagen für den Junior: Simon Ringshausen und Thomas Bartel teilen sich das Volant eines zweiten Ford Sierra

Ein straffes Vorbereitungsprogramm: Erste Testfahrten sind im April angesetzt, bis dahin ist am Teamsitz Butzbach noch viel zu tun

Erinnerungen an die DTM-Jahre 1988/88 werden wach, wenn sich die Tore zur Werkhalle in Kai Ringshausens Butzbacher Ford-Autohaus öffnen: Im glanzschwarzen Neulack steht da ein frisch aufgebauter Ford Sierra RS Cosworth der einstigen Gruppe A, der einer anderen Zeitrechnung entsprungen zu sein scheint. So neu wie der Lack ist auch die Beschriftung in feuerroten Lettern der kurze Zeit später in „Dea“ umbenannten Kraftstoffmarke „Texaco“ – eine Reminiszenz an den berühmten „Schwarzen Teufel“, der 1988 mit Klaus Niedzwiedz in der DTM zum Einsatz kam. Der Name des DTM-Vizemeisters des Jahres 1989 ziert auch jetzt wieder die Fahrertür des Neuaufbaus, den Kai Ringshausen im eigenen Familienteam verwirklicht hat. „Wir haben sogar ehemalige Teammitglieder aus dem Ruhestand geholt“, berichtet der Ford-Autohausbesitzer stolz. „Sie engagieren sich mit viel Freude und Herzblut in unserem Revival-Team.“

Die Frage nach dem klangvollen Namenszug auf der Fahrertür beantwortet Ringshausen so: „Unser neues Auto ist für Klaus reserviert, mit ihm absolvieren wir ein gemischtes Einsatzprogramm und erinnern an unser gemeinsames DTM-Jahr 1988 im ‚Texaco’-Sponsorlook – wie zur damaligen Zeit.“ Die professionelle Beklebung hat Danny Bartel umgesetzt. Sein Atelier befindet sich im Hof des Ford-Autohauses. Erste Testfahrten sollen im April stattfinden, bis dahin ist noch einige Detailarbeit gefordert. Der Einbau des rund 450 PS leistenden Vierzylinder-Turbomotors erfolgt bereits im Laufe der kommenden Woche, die Anpassung an die Bosch-Motorelektronik MS 3.1 und des minimalistischen Kabelbaumes inbegriffen. „Wir setzen auf einen vergleichsweise konservativen Motorstand“, erklärt Kai Ringshausen, „wir wollen die Saison 2022 ohne einen Motorenwechsel durchfahren. Da macht es Sinn, auf die eine oder andere Pferdestärke zu verzichten, auch wenn sie technisch machbar wäre. Aber mit unserem Klaus am Lenkrad rechnen wir uns trotzdem die eine oder andere Top-Platzierung aus.“

Simon Ringshausen und Thomas Bartel haben eine andere Marschrichtung. Besonders für den Enkel des Teamgründers Bernd Ringshausen geht es nach einem DMSB-Lizenzlehrgang im emsländischen Meppen im Oktober ums Lernen. Der angehende Rennfahrer ist zuversichtlich, schnell den Anschluss an das Mittelfeld zu finden. Auch ihm steht ein neu aufgebauter Ford Sierra RS Cosworth zur Verfügung – ein gelb-weißer Fahrschulwagen mit bewusst etwas weniger Motorleistung als im Schwesterfahrzeug. Das Fahrzeug entdeckten Ringshausen junior und Thomas Bartel in Umland von Köln und bauten es nach einem kurzen Abstecher beim Lizenzlehrgang in eigener Regie zu einem Renntourenwagen der Gruppe N/A auf. „Da wir uns auch bei diesem Exemplar an historischen Vorlagen orientieren, nehmen wir uns den Flügel-Cossie aus der VLN der frühen neunziger Jahre im Krafft-Walzen-Design zum Vorbild. Michael Hess ist 1991 auch schon einmal in unserem Team gefahren – da macht es Sinn, auch an dieses Kapitel unserer Geschichte zu erinnern.

Doch auch für den Junioren-Cossie gilt: Es steht noch manch arbeitsreicher Abend im hessischen Butzbach ins Haus, ehe beide Vierzylinder-Turbos endlich warmlaufen können. Ein Aufkleber auf den Außenspiegel-Gehäusen erklärt den Sinn der Übung: „In Memory of ABR“ steht dort geschrieben. Dieses Kürzel stand zur Gründerzeit der DTM für „Autohaus Bernd Ringshausen“ – und in seinem Gedenken tritt nun eine ganze Familie mit vereinten Kräften an. Wir werden Sie weiterhin auf dem Laufenden halten.

Verantwortlich für den Inhalt: Carsten Krome, netzwerkeins GmbH

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