Ach, Du schöne, freie Zeit zwischen den Feiertagen und dem Jahreswechsel! Sie lässt sich zum Beispiel wunderbar nutzen, um in Ruhe an 4.0 Liter großen Sportmotoren zu arbeiten. In 30 bis maximal 40 Montagestunden ist auch ein Hochleistungs-Aggregat in all seine Einzelteile zerlegt, modifiziert und wieder zusammensetzt. Dies und weitere Erkenntnisse im aktuellen Report aus der AMS-Werkstatt in Montabaur – die Arbeitschritte fünf, sechs, sieben und acht beim Neuaufbau des ersten von Armin Ströder handgefertigten und nun noch einmal neu aufgebauten Retro-Racers.

5. Der 4.0-Liter-Motor

340 PS aus 4.000 ccm Hubraum: Das ist die so einfache wie griffige Formel, die für den Backdate-964er in altenglischem „Welshgrey“ gilt. Oder, anders formuliert: 30 bis 40 Arbeitsstunden. Wenn man sich gut auskennt mit den Feinheiten des luftgekühlten Sechszylinder-Boxermotors, kommt man mit diesem recht knappen Zeithorizont zurecht. Das Herzstück, die Kurbelwelle, wird vom 911 GT3 RS 4.0 der Flüssigkeits-gekühlten Modellgeneration 997 übernommen. Auf die Kühlkapazität hat dieser Zugewinn natürlich auch einen Einfluss. Die geforderten Maßnahmen im Vorderwagen sind weitaus umfangreicher als der Aufwand für die Revision und die Modifikation des Motors selbst.

6. Die neue Ölkühlung

Ein Blick unter den Vorderwagen zeigt: Hier ist etwas passiert! Der Dreh- und Angelpunkt ist der große Ölkühler aus Hochleistungsnetzen, der mit einem luftdichten Schacht aus Kohlefaser eine Funktionseinheit ergibt. Auf einem gefrästen Träger sitzen vier moderne Radiatoren, die dem Kühler Frischluft in ausreichender Menge zuführen. Entscheidend bei dieser Installation ist ein ausreichend breiter Abstand zur eingekürzten Reserveradmulde, um heiße Stauluft sofort wieder abfließen lassen zu können – hier bewährt sich einmal mehr das Know-how aus den Rennsportjahren mit luftgekühlten Neunelfern, die auf Serienfahrzeugen basierten und ohne allzu große Eingriffe im harten Einsatz zu funktionieren hatten.

7. Karbonwanne im Fond

Speedster-Flair versprüht eine hochwertige, aus Kohlefaser gefertigte Wanne, die anstelle der Rücksitzanlage verbaut und mit Klarlack versiegelt wird: ein extern zugekauftes Teil, zugegeben. Der Vorteil für Jörg, der das Reworking veranlasst hat: kein kosten- und zeitaufwändiger Individualformenbau, von der Oberflächen-Veredelung des in einem matten Finish gelieferten Zubehörs abgesehen.

8. Getriebe und Schalthebel

Der speziell gefertigte Schalthebel zeigt am Knauf ein Schaltschema, das im Serien-964er mit seinem Fünfgang-Getriebe des Typs G50 eigentlich nicht vorgesehen ist: ein doppeltes H, synonym stehend für sechs Vorwärtsgänge. Hintergrund: Im ersten Backdate-964er von AMS Classic ist eine Schaltung der nachfolgenden Modellgeneration 993 nachgerüstet worden – aufwändig zwar, aufgrund der engeren Abstufung aber eine sinnvolle Investition, um den Sportmotor in jedem Drehzahlbereich optimal nutzen zu können.

Im dritten Kapitel: Umfeldqualität ist das nächste Stichwort – Expertise auf dem Fahrwerkssektor hilft der fahrdynamischen Effizienz des Neunelfers mit der Aura der siebziger Jahre nachhaltig auf die Sprünge. Die Gewerke neun bis zwölf im nächsten Abschnitt unserer großen Dokumentation.

Verantwortlich für den Inhalt: netzwerkeins GmbH, Carsten Krome

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