rennsport revue | investment expertise
GT3 Cup (Typ 996 MJ 2001, 370 PS)
Von doppeltem Nutzen
Mit dem GT3 Cup (Typ 996 MJ 2001, 370 PS) kann der geneigte Investor zwei Dinge tun, Man damit im Kreis fahren, und das so chancenreich wie schnell. Man kann ihn genauso gut auch stehen lassen, sich an seiner Ästhetik erfreuen und auf eine weiterhin positive Wertentwicklung hoffen. Was immer man sich von der vierten Generation des Cup-Renners nach 944 turbo, 964 und 993 erhofft: Grundsolide gebaut und durchentwickelt, enttäuscht der je nach Modelljahr 370 oder 380 PS leistende Klassik-Bolide nicht. Dass der postmoderne Hecktriebler mit dem großen Heckleitwerk schon ein Vierteljahrhundert alt sein soll, erstaunt wohl am allermeisten.
Rückblende: Im Frühjahr 2015 – bereits vor einem Jahrzehnt – eskalieren urplötzlich die Preise auf dem Sammlermarkt. Warum, kann später niemand so richtig erklären.
Der GT3 RS (Generation 996), im Modelljahr 2004 als ein für die Straße zugelassenes Sonderserien-Sportfahrzeug in einer überlieferten Stückzahl von 634 Einheiten aufgelegt, erfährt im Frühjahr 2015 einen so unerwarteten wie unerklärlichen Wertzuwachs. Hatte der durchschnittliche Marktpreis fünf Jahre zuvor noch bei 75.000 Euro gelegen, so zahlten Sammler für ein- und dasselbe Fahrzeug in einer bestimmten Farbkombination auf einmal annähernd 300.000 Euro.
Dabei handelte es sich fast immer um eins der lediglich 210 Exemplare mit hellblauem Dekor und gleichfarbigen Radsternen. Fahrzeuge, die ab Werk mit rotem Dekor ausgeliefert und damit weiter verbreitet sind, erlösten aufgrund ihres im unmittelbaren Vergleich höheren Bestandes etwas weniger. Obendrein mussten kaufwillige Sammler und Investoren sachkundige Scouts einsetzen, die die wenigen GT3 RS ohne Rennstrecken-Kilometer im europäischen Ausland aufspüren und vor Ort bewerten.
Der deutschsprachige Markt zeigte sich 2015 wie leergefegt, vermutlich machte das den sagenhaften Preissprung aus. Möglich wurde dies durch die Weigerung vieler Neuwagen-Erstbesteller, ihre Fahrzeuge nach erfolgtem Generationswechsel zu übertrieben günstigen Gebrauchtwagenpreisen zu vermarkten. Wer es sich leisten konnte, ließ sein – pardon – Auslaufmodell daheim in der Garage stehen und stellte es einfach neben den Nachfolger. Diese Haltung führte zu neuem Wertempfinden. Denn immerhin zelebrierte der GT3 RS nicht nur den 40. Geburtstag des Neunelfers im Spätsommer 2003, zugleich durfte nach dem 964 RS auch eine weitere Hommage an das legendäre Carrera RS 2.7 Coupé die Werkstore verlassen. Das hatte 1973, 30 Jahre zuvor, zu Zeiten der Ölkrise für Schlagzeilen gesorgt – ein doppeltes Jubiläum, das der zuweilen als nüchtern kritisierten Generation 996 ein wenig auf die Sprünge helfen sollte.
( … to be continued … )
Weiterlesen? Sehr gerne, in der kommenden werk1-Sommerausgabe 01.2025 – demnächst im Handel.
Verantwortlich für den Inhalt: netzwerkeins GmbH, Carsten Krome
Fotografie: nook2m/zweimannbetrieb GmbH, Nils Mann