TABAC Classic GP, TT Circuit Assen/NL, 5.–7. September 2025: Meisterschaftsentscheidung bei den TOURENWAGEN LEGENDEN in der „Cathedral of Speed“.

Sonniges Spätsommerwetter, internationales Flair, fröhliche Stimmung: Das Saisonfinale der 2019 gegründeten Rennsportserie TOURENWAGEN LEGENDEN im niederländischen Assen hätte anlässlich des TABAC Classic GP kaum positiver ausfallen können. Spannende Positionskämpfe, hochkarätige Neueinsteiger und ein hoçhverdienter Meisterschaftsgewinner machten das Bild k0mplett. Mit Dr. Sebastian Haas aus Köln setzte sich der Pilot eines vergleichsweise moderat aufgebauten BMW M3 E30 2.3 aus der Klasse 3 erwartungsgemäß durch. Ging es für den verlässlich punktenden Rheinländer wie gewohnt um drei 25-minütige Sprintrennen ohne Zwischenfälle, so brannte ganz vorne an der Spitze des Gesamtklassements regelrecht die Luft. Insbesondere im ersten der drei Wertungsläufe am Freitagnachmittag lieferten sich zwei C-Klassen von Mercedes-Benz der Jahrgänge 2005 und 2006 einen faszinierenden Vierkampf mit zwei schnellen Porsche. Auf Abhieb machte Gastpilot Matthias Nonn als Überraschungssieger die Sensation perfekt. Die weiteren Gesamterfolge gingen am Rennsamstag an den stark auftretenden Essener Mike Torwesten mit dem dp-Porsche 935 II und am Schlusstag an Marken-Umsteiger Thilo Goos bei seinem ersten Renneinsatz mit dem durch BWT Mücke Motorsport professionell vorbereiteten Viertürer im Zeichen des Sterns aus Stuttgart-Untertürkheim.

Die Schlagzeilen:

Doppeltes Meisterstück: Die Teamkollegen Dr. Sebastian Haas und Heinz F. Pott erweisen sich als kluge wie zuverlässige Punktesammler, sie sichern sich mit ihren weißen ENKE-BMW M3 E30 2.3 aus der Klasse 3 die Plätze eins und zwei in der Gesamtwertung.

Doppelter Einsatz: erstmals zwei Klasse 1-Mercedes-Benz von BWT Mücke Motorsport bei den TOURENWAGEN LEGENDEN am Start, in 1:33.231 Minuten setzt Stefan Mücke einmal mehr eine für alle anderen Teilnehmer unerreichbare Rundenbestzeit.

Doppeltes Erfolgserlebnis: Serien-Neueinsteiger Matthias Nonn (Porsche 911 GT3 R Step 2013) setzt im zweiten Training in 1:43.409 Minuten die Rundenbestzeit, beteiligt sich an einem packenden Vierkampf und gewinnt am Freitag das erste Rennen.

So liefen die beiden Trainingssitzungen am Freitag:

Mehr als eine halbe Stunde Qualifying am Freitag, aufgeteilt in zwei Sitzungen: Für die 19 gemeldeten Teilnehmer und 20 mitgebrachten Fahrzeuge – Porsche-Pilot Max Kainzinger wechselte im Verlauf des Wochenendes das Fahrzeug – ausreichend Gelegenheit, in das sportliche Geschehen auf dem TT Circuit in der niederländischen Region Drenthe einzusteigen. Während sich Marken-Umsteiger wie Thilo Goos – bisher mit Aston Martin Vantage GT4 am Start – oder Porsche-Spezialist Matthias Nonn auf ihre Aufgaben einstellten, war für zwei Sympathieträger bereits vorzeitig Schluss: Jürgen Freiburg und Frank Haack, zwei Langstrecken-Routiniers von der Nürburgring-Nordschleife, mussten ihren Audi 80 Competition Supertouring mit Getriebeschaden abstellen. Gut in Fahrt kam hingegen Zolder-Sieger Tim Kuijl, der diesmal anstelle eines seiner schnellen BMW einen Porsche 911 GT3 Cup der zweiten Modellgeneration 997 mitbrachte und damit auf Anhieb in der zweiten Startreihe etablierte. Überhaupt, die Porsche-Piloten: Von 20 Fahrzeugen am Platz trugen gleich sieben ein Wappen als Markenzeichen vorne auf der Haube.

Sie lief das erste Rennen am Freitagnachmittag:

Im Vierkampf um den Gesamtsieg schob Mike Torwesten mit dem grünen dp-Porsche 935 turbo den vorausfahrenden Benz von Altmeister Peter Mücke im Kurvengeschlängel nach der ersten, schnellen Rechtskurve ausgangs Start und Ziel im Eifer des Gefechts unbeabsichtigt an. Peter Mücke drehte sich mit dem 2006 von seinem Sohn Stefan in der DTM gefahrenen Original-Einsatzfahrzeug ins Infield und musste der davongeeilten Spitze hinterhereilen. Die Konsequenz: Die Rennleitung verhängte einen Zeitaufschlag zu Ungunsten von Mike Torwesten und sortierte das Klassement neu. Während sich Torwesten auf dem dritten Gesamtrang wiederfand und Benz-Debütant Thilo Goos auf dem zweiten Platz, überraschte Matthias Nonn mit dem ersten Rang im so sauber vorbereiteten wie gefahrenen Ex-Mamerow-Porsche der GT3-Kategorie. “Wir vier an der Spitze sind heute alle mit 540 PS gefahren”, kommentierte der Routinier aus Fritzlar begeistert im Ziel, “mehr braucht es auch nicht, um marken- und typenübergreifend richtig großen Spaß zu erleben.” Rennserien-Betreiber Thorsten Stadler fügte zufrieden hinzu: “Das war elektrisierend heute – unsere Neueinsteiger sind genau wie unsere Umsteiger eine riesengroße Bereicherung, auf die wir stolz sein können.” Für DTM-Zeitzeuge Marc Hessel und seinen Teamchef Nikolai Stzuparits hingegen war es der Auftakt eines Wochenendes voller Hindernisse: Die Kardanwelle verweigerte den Dienst und führte zu Ausfall und kurzer Safetycar-Phase. Im zweiten Lauf am Samstag brach die Lenkrad-Schnellbefestigung, im abschließenden Durchgang am Sonntag machte der Elektrolüfter Probleme. Immer wieder stellte die Mannschaft von Sideways Motorsport ihre Moral unter Beweis und reparierte – leider ohne Erfolg, zumindest in Assen.

So lief das zweite Rennen am Samstagabend:

Nachdem Matthias Nonn terminbedingt vorzeitig abreisen musste, lag es zunächst an DTM-Profi Stefan Mücke, mit dem 2005 zunächst von Rekordmeister Bernd Schneider und später von ihm selbst gefahrenen “TV Spielfilm”-Mercedes-Benz das Geschehen zu kontrollieren. Doch kurz vor dem Ablauf der 25-Minuten-Renndistanz ging ein Antriebswellenflansch entzwei: der späte Ausfall mit der Zielflagge vor Augen. So lag es an Mike Torwesten, dank neu montiertem Fahrwerk im dp-Porsche 935 II, der auf einem 1989 produzierten Typ 964 basiert, den Sieg einzufahren. Thilo Goos wiederholte den zweiten Platz vom Vortag, Die Niederländer Tim Kuijl (Porsche, Gesamtdritter) und Ko Koppejan (Mercedes-Benz 190E 2.5-16) erfreuten mit ihren Leistungen das heimische Publikum. Gesamtfünfter: Gerd Grundmann mit dem ehemals von Langstrecken-Routinier Michael Menden pilotierten, bildschön präparierten BMW M3 E30. Als Gesamtzehnter kam in einer hochklassig besetzten Konkurrenz mit Dr. Sebastian Haas nicht nur der Sieger der Klasse 3 ins Ziel, sondern auch der Titelaspirant Nummer eins.

So lief das dritte Rennen am Sonntagvormittag:

Thilo Goos drehte im abschließenden 25-Minuten-Sprint am Sonntag kurz vor der Mittagszeit den Spieß noch einmal um und siegte souverän vor Mike Torwesten, der den Rückstand auf 18.112 Sekunden beschränken konnte. Gesamtdritter: abermals Tim Kuijl, diesmal allerdings vor Samuel Verheggen, wie sein niederländischer Markenkollege Ko Koppejan am Vortag auf einem weiteren Mercedes-Benz 190E 2.5-16 mit von der Partie. Einen besonderen Akzent setzte auf dem siebten Gesamtrang der wie Tim Kuijl in der Cup-Klasse 5 startende Düsseldorfer Max Kainzinger, der zu Beginn des Wochenendes zunächst mit dem Porsche 964 Cup antrat und am Sonntag in das Vorgängermodell, den 944 turbo Cup des Modelljahrgangs 1989, wechselte. Mit dem einst von Jörg van Ommen gefahrenen Frontmotor-Coupé hielt er gut mit und belegte hinter Tim Kuijl, seinem Vater Uli Kainzinger (Porsche 993 Supercup) und Thomas Stelberg (997 GT3 Cup Generation MK1) den guten vierten Rang in der Cup-Klasse 5. Der neue Meister, Dr. Sebastian Haas, kam diesmal hinter seinem Teamchef Heinz F. Pott über die Distanz und schloss an neunter Gesamtposition seinen diesjährigen Auftritt ab. Thorsten Stadler konstatierte nach der letzten Zieldurchfahrt: “Über den neuen Champion können wir uns von Herzen freuen, zumal er aus der neu formatierten Klasse 3 für Renntourenwagen der Homologationsjahre bis 1988 einschließlich kommt und den klassischen Motorsport-Enthusiasten repräsentiert, der sich mit vergleichsweise überschaubaren Mitteln an unserer Serie beteiligt, und das mit nachhaltigem Erfolg. Auf der anderen Seite hat insbesondere der TABAC Classic GP gezeigt, wie hochklassig unser Bekenntnis zur Supercar Formula vorne an der Spitze sein kann – und diese Tendenz ist noch durchaus ausbaufähig!”

Weitere Neuigkeiten werden anlässlich der Essen Motor Show, selbstverständlich wieder mit einer eigenen Standfläche, ihre Runde machen.

Verantwortlich für den Inhalt: netzwerkeins GmbH, Carsten Krome

7.970 Zeichen (mit Leerzeichen und Zeilenumbrüchen)