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© Carsten Krome, netzwerkeins GmbH

23 Rennsportlegenden werden zum Saisonauftakt der Tourenwagen Classics am Wochenende auf dem Hockenheimring erwartet. Die erste 40-Minuten-Prüfung des Jahres startet am Sonntag um 14.40 Uhr. Alte und auch neue Protagonisten versprechen einen spannenden Wettbewerb – das Highlight der Bosch Hockenheim Historic.

Die Schlagzeilen:

Eine Tourenwagen-Zeitreise in fünf Klassen: Das Spektrum reicht einmal mehr von den Klasse-1-Prototypen über die Gruppen H und A bis hin zu den seriennahen Zweiliter-STW-Fahrzeugen und den Vertretern der Gruppe N.

DTM-Stars an den Volants: Harald Grohs (74) kehrt an der Seite von Ralph Bahr in seinen Dienstwagen des Jahrgangs 1987 zurück, Christian Menzel sieht gemeinsam mit Marc Hessel einem emotionalen Serien-Einstand entgegen.

Titelverteidiger Thorsten Stadler, Mercedes-Markenkollege Jörg Hatscher und Alfa-Romeo-Pilot Stephan Rupp als Favoriten auf den Tagessieg – aber die starken BMW M3 und Mercedes 190E nehmen ebenfalls ihre Chancen wahr.

Für die Fans, Förderer und Teilnehmer der Tourenwagen Classics, kurz TWC, endet am Wochenende auf dem Hockenheimring eine sechsmonatige Durststrecke. Zuletzt war es am 7. Oktober 2017 – ebenfalls im badischen Motodrom – um Punkte und Platzierungen gegangen. In einer spannungsgeladenen Partie sicherte sich damals der 47-jährige Thorsten Stadler aus Hannoversch-Münden mit der Mercedes-C-Klasse des Jahrgangs 1994 den Meistertitel. Sein zehn Jahre älterer Teamkollege im Rennstall tst Sport + Technik, Jörg Hatscher aus Oldenburg, kam mit einer weiteren Mercedes-C-Klasse auf den zweiten Schlussrang in der Meisterschaftswertung. In die fair geführte Auseinandersetzung der beiden Sternfahrer konnte Stephan Rupp in “Hoggene” nicht eingreifen. Der Bayer aus Landshut hatte allzu häufig mit der hochsensiblen Technologie seines Alfa Romeo 155 V6 ti ITC des Jahrgangs 1996 zu kämpfen. Immerhin glückten dem 48-jährigen Unternehmer zwei Saisonsiege, einer im Tandem mit dem inzwischen 60-jährigen Ex-Formel-1-Piloten Christian Danner.

Naturgemäß geben die drei Klasse-1-Boliden an der Spitze des Starterfeldes den Ton an, und das in vielerlei Hinsicht: Die Performance und die Akustik der 1996 zuletzt in der ITC (International Touringcar Championship) eingesetzten Viertürer sind außergewöhnlich. Im Windschatten lauert eine ganze Armada schneller Vierzylinder-Renntourenwagen von BMW und Mercedes-Benz. Bis 1993 in der DTM eingesetzt, starten die Klassiker aus München und Untertürkheim in der Gruppe H (Klasse 2) und Gruppe A (Klasse 3). Siegfähig sind viele Vertreter dieser beiden Kategorien, angeführt von zwei Neueinsteigern mit einem BMW M3 E30 des Jahrgangs 1988. Erstmals teilen sich mit Christian Menzel (46) und Marc Hessel (53) zwei DTM-Stars der alten Schule ein Auto. Das frisch formierte Duo, das unter der Regie von Martin Stranzl antritt, bringt neben fahrerischer Extraklasse viel Begeisterung mit. Das gilt ebenfalls für Harald Grohs (74) und Ralph Bahr (48), die das neu zusammengestellte Revival Team Vogelsang mit dem schwarzen BMW M3 E30 2.3 des Jahrgangs 1987 anführen. Ein zweiter BMW, der 1986 in der DTM verwendete 325i mit 245 PS, läuft im Tourenwagen Revival mit. Damit werden ab dem zweiten Rennen Olaf Manthey und Altfrid Heger als weitere Vogelsang-Teamfahrer in die Partie eingreifen.

Zu den Neuzugängen in der Gruppe H (Klasse 2) gehört Geerbert Luttikhuis aus Losser in den Niederlanden. Der Aufsteiger aus der seriennahen Klasse 5 bleibt der Marke Mercedes-Benz treu, wechselt jedoch in einen 1991er 190E 2.5-16 Evolution. Dr. Michael Vogt feiert mit dem 1989 von Prinz Leopold von Bayern an den Start gebrachten BMW M3 E30 2.3 nach zweijähriger Restauration Premiere, während Thomas Feierabend den “TicTac”-Tauber BMW M3 E30 des Kanadiers Allen Berg mit nach Hockenheim bringt. Favorit in der Klasse 4 der Zweiliter-STW-Modelle ist der erst 25-jährige Süddeutsche Yannik Trautwein mit einem BMW 320i E36, dessen Lenkrad die Schweizerin Yolanda Surer 1995 in den Händen hielt. Insgesamt fünf Teilnehmer sind in der Klasse 4 gemeldet. Noch ausbaufähig ist das Bild in der Klasse 5 für Gruppe-N-Fahrzeuge mit bisher zwei Nennungen. Aus dieser Konkurrenz aufgestiegen in die Klasse 3 der Gruppe-A-Tourenwagen ist der 35-jährige Filderstädter Jannis Bernd. Im vergangenen Jahr ließ der Sportfahrer mit dem imposanten Backenbart mit Klassensiegen und respektablen Einzelergebnissen aufhorchen.

Fazit: Für beste sportliche Unterhaltung ist gesorgt. Dafür haben sich mit Alexander Ferreira, Marc Hessel und Ralph Bahr die drei Serienchefs während des Winters mit vielen hundert Arbeitsstunden ins Zeug gelegt. Eine tragende Rolle spielen freilich auch die Sponsoren und Serienpartner – elf namhafte Unternehmen gehören dem diesjährigen Förderkreis an, darunter gleich fünf neue Marken. Nicht zuletzt das ist ein Indiz für die weiterhin wachsende Popularität der Kult-Rennserie für klasssische Tourenwagen.

Verantwortlich für den Inhalt: Carsten Krome Netzwerkeins