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911 Carrera 3.2 Coupé, Original-Werkslackierung in „Blau metallic“, Restomod-Umbau durch DK Sportwagen, Dirk Krapohl, in „Brewstergreen“

Erinnern Sie sich noch an unseren Beitrag „Beautiful Day“, an ein steingraues 911 Carrera 3.2 Coupé im Retro-Look des älteren F-Modells, auf geschlossener Schneedecke, mit Dachgepäckträger und Wintersport-Ausrüstung? Richtig: Dirk Krapohl, selbstständiger Kraftfahrzeug-Mechanikermeister in Bergisch Gladbach, stellte das außergewöhnliche Backdate-Projekt auf die etwas breiteren Fuchs-Räder. Anderthalb Jahre später lässt er nun das Nachfolgeprojekt folgen. Diesmal ist es in einer historischen Originalfarbe des Typs 356 gehalten, die auf den klangvollen Namen „Brewstergreen“ hört und abermals zum Farbklima der Umgebung passt. Diesmal sind es warme Herbsttöne, die die Szenerie beherrschen, als sich das Neunelfer-Derivat und sein Erbauer wieder einmal die Ehre geben. Was der „Spiritus Rector“ zu seiner neuesten Kreation zu sagen hat, haben wir in authentischer Interviewform dokumentiert. Moderne Medien, YouTube zum Beispiel, legen dies nahe. Und so können Sie das Expertengespräch nicht nur nachlesen – sie können es sich anschauen und nachhören, ganz wie Sie möchten.

Dirk Krapohl: „Wir wollten einfach ein puristisches Auto nach Kundenwunsch bauen. Ohne viel Spektakel.“

werk1, Carsten Krome: „Wir sitzen hier vor einer Neunelfer-Preziose – das sehen Sie. Und dass das ein so genannter Restomod ist oder Backdate, wie es neudeutsch heißt – das große Modethema seit mehr als zehn Jahren – das sehen Sie auch. Aber der große, entscheidende Unterschied ist – hier ist kein 993 und auch kein 964 zumindest optisch in ein F-Modell zurückverwandelt worden, sondern ein älterer Carrera 3.2 des Jahrgangs 1986. Das ist ein anderer Ansatz, und den verfolgt – nicht zum ersten Mal – mit Dirk Krapohl aus Bergisch Gladbach ein langjähriger Freund und Weggefährte.

Dirk Krapohl: „Hallo, grüß Dich!“

werk1: „Ist doch toll, dass wir uns so ganz kurz vor dem Winteranfang noch einen Sommertag ausgesucht haben, damit wir in vergleichsweise luftigen Klamotten vor Deiner neuesten Kreation sitzen können.“

Dirk Krapohl: „Ja, das hat wirklich gepasst bei dem Sonnenschein hier oben im Bergischen Land!“

werk1: „Wir haben aber in ein paar Tagen Allerheiligen, habe ich das richtig erfasst?“

Dirk Krapohl: „Ja, das ist richtig. Wir hätten uns sogar noch etwas sommerlicher anziehen können – im T-Shirt und in kurzen Hosen.“

werk1: „Es sind sogar noch einige Apfelbäume entlang dieser schönen, alten Allee hier in Blüte. Die tragen sogar noch Früchte. Nun ja – und zu den eher gedeckteren Farben des Spätherbstes passt auch das Dunkelgrün, in der Deine neueste Neunelfer-Preziose hinter uns lackiert worden ist. Das ist eine wiederentdeckte, historische Originalfarbe, welche ganz genau?“

Dirk Krapohl: „Brewstergreen heißt dieser Farbton.“

werk1: „Klingt nach einem zeitgenössischen Gebräu!“

Dirk Krapohl: „Nein, das ist tatsächlich eine Originalfarbe, schon etwas älter – unsere Lieblingsmarke selbst ist inzwischen ja auch schon ein paar Tage alt, 75 Jahre mittlerweile. Jedenfalls haben wir die Farbe wieder aufgegriffen, beziehungsweise unser Kunde. Er wollte diese Farbe gerne haben und das ganze Auto insgesamt sehr klassisch halten mit Chrom und gedeckten Farbtönen innen drin mit dem Haargarn-Teppich, braunem Leder – ich denke mal, dass das Ganze ganz gut und vor allem geschmacklich getroffen ist.“

werk1: „Das kann man auf jeden Fall so unterschreiben, und die Besonderheit an diesem Backdate ist ja, dass es eben nicht ein 993 oder ein 964 gewesen ist, der optisch zurückgerüstet worden ist, sondern ein G-Modell aus den achtziger Jahren. Warum ziehst Du, anders als viele andere, einen Carrera 3.2 als Basis heran?“

Dirk Krapohl: „Ich sage mal so – persönlich gefällt mir dieses Auto von den Proportionen her viel besser. Wenn man einen 964er umbaut zu einem Backdate, dann finde ich die Proportionen nicht so schön – auf die Seitenschweller und die Frontstange bezogen. Hinten hängt der Auspuff etwas zu tief, das alles gefällt mir am G-Modell besser. Die Parallelen zum F-Modell sind insgesamt größer.“

werk1: „Stimmt es, dass der Vorderwagen beim 964er im Höhenverhältnis weniger dem F-Modell entspricht, als dies beim Carrera 3.2 der Fall ist?“

Dirk Krapohl: „Ja, absolut. Viele Teile sind gegenüber dem F-Modell gleich geblieben. Das alles passt hier eigentlich ganz gut an dem Auto zusammen.“

werk1: „Ist die Technik des G-Modells denn nicht auch noch sehr viel ursprünglicher?“

Dirk Krapohl: „Doch, absolut – vom Fahrwerk angefangen bis zum ABS. Das alles haben wir beim G-Modell nicht. Das ist eigentlich noch Neunelfer-Fahren pur, so wie der typische Sportwagen-Enthusiast …”

( … to be continued … )

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