2023-Group-C-Supercup-Red-Bull-Ring-Classic-Marco-Werner-Momo-Gebhardt-C88-Audi-Turbo-0658Bei den Red Bull Ring Classics auf dem 4.3 Kilometer langen Kurs in der österreichischen Steiermark geht die noch junge Kooperation zwischen dem Group C Supercup und der Sports Car Challenge am zweiten Juni-Wochenende in ihre zweite Runde. Fünf Wochen nach den Bosch Hockenheim Historics zeigt sich die Partie zwischen den Rennsportwagen-Generationen offener und ausgeglichener. Nach dem Qualifying am Freitagnachmittag bei gemischten Wetter- und Streckenverhältnissen teilen sich die Vertreter beider Felder die ersten beiden Startreihen. Michael Lyons schien im 39 Jahre jungen Gebhardt JC 843 Cosworth 3.5 die Sensation in der Hand zu haben. Erst in der Schlussminute der Zeitenjagd rückte Hockenheim-Sieger Sven Barth die Verhältnisse wieder zurecht: Trainingsbestzeit mit dem urgewaltigen Ginetta LMP3 Chevrolet.

Die Schlagzeilen:

Motoren- und Reifenwechsel: Marco Werner durchlebt mit dem Momo-Gebhardt C88 Audi Turbo am Freitag einen arbeits- und abwechslungsreichen Start ins Rennsport-Wochenende.

Fahrer- und Paradigmenwechsel: Der Brite Michael Lyons kommt anstelle des Schweden Stanley Dickens im Gebhardt JC 843 Cosworth zum Einsatz und ergreift sofort die Initiative.

Motoren- und Strategiewechsel: Michael Herich startet mit dem blauen Labatt’s Gebhardt JC 853 Cosworth mit drei Litern Hubraum – und zumindest vorübergehend mit Marco Werner.

Auf den letzten Metern machte Sven Barth alles klar. Der einstige Rundenrekordhalter am BILSTER BERG und Pilot im ADAC GT Masters sicherte sich im Ginetta LMP3 Chevrolet die Trainingsbestzeit im Qualifying auf dem Red Bull Ring. Bis kurz vor Schluss der Zeitenjagd am Freitagnachmittag saß ihm der Brite Michael Lyons mit dem mindestens 30 Jahre älteren Gebhardt JC 843 Cosworth dicht auf den Fersen. Der Abstand zwischen den beiden Kontrahenten betrug etwas mehr als eine Sekunde, dies aber schien für den kleinen, wendigen Gruppe C2 des Jahrgangs 1984 noch aufholbar zu sein. Doch auf der abtrocknenden Piste – ein Regenschauer setzte den 4.3 Kilometer langen Grand-Prix-Kurs in der Steiermark kurzzeitig unter Wasser – nutzte Sven Barth die modernere Aerodynamik und setzte sich in der Schlussminute deutlich von seinem unmittelbaren Verfolger ab. Somit teilen sich im ersten Rennen am Samstagnachmittag die Vertreter des Group C Supercups und der Sports Car Challenge die erste Startreihe.

Dasselbe Bild in der zweiten Startreihe: Hier werden Emanuel Pedrazza mit der neuesten familieneigenen Konstruktion, dem offenen PRC Cosworth DFR 3.5, und Marco Werner mit dem 1985 in der Sportwagen-Weltmeisterschaft von John Graham und Frank Jelinski gefahrenen Gebhardt JC 853 Cosworth zu finden sein. Werner kam an der Seite des Stammpiloten Michael Herich so kurzfristig wie überraschend zum Einsatz, nachdem am angestammten, roten Momo-Gebhardt C88 Audi Turbo ein Hinterachs-Querlenker aus seiner Verankerung gerissen war. Vom Teamsitz in Sinsheim musste ein Ersatzteil-Express auf Reisen geschickt werden, um am Samstagmorgen die Reparatur einzuleiten. Bis zu diesem Zeitpunkt erwies sich der gegenüber der bisherigen Ausführung mit einem Stahl-Kurbelgehäuse zwölf Kilogramm leichtere, neu installierte Aluminium-Fünfzylindermotor aus dem Audi 200 Quattro turbo als schlagkräftig genug, um auf einem der vorderen Plätze mitzumischen. Da sorgte der Umstieg von Avon- auf Goodyear-Reifen schon für deutlich mehr Aktivität an der Box, denn ohne Set-Up-Anpassung war der Reifenwechsel nicht umzusetzen.

„Wir tasten uns Stück für Stück voran“, offenbarte der dreimalige Sieger der 24 Stunden von Le Mans auf Audi. „Sicherheitshalber habe ich mich auch im Gebhardt JC 853 qualifiziert, den normalerweise Michael Herich alleine steuert. Im Qualifying reichte es für Herich/Werner für die zweite Startreihe. Während Marco Fink und Benjamin Hotz in der dritten Startreihe geschlossen die Sports Car Challenge repräsentieren, ist in der vierten Startreihe mit dem Schweizer Erich Rickenbacher ein Pechvogel der Bosch Hockenheim Historisch ins Starterfeld zurückgekehrt. Der Eidgenosse kam mit Cheetah G 606 seines Landsmannes Chuck Graeminger nach einem Motorwechsel auf den achten Gesamtrang, während die Niederländer Michiel Campagne und Allard Kalff mit dem Spice SE 92 Chevrolet sich als Gesamtneunte ebenfalls unter den ersten Zehn etablierten. Die Zeichen stehen gut für ein ausgeglichenes Rennen auf dem Red Bull Ring zwischen den Rennsportwagen-Klassikern des Group C Supercups und den jüngeren Semestern der Sports Car Challenge (SCC). Der erste von zwei Sprints über 35 Minuten startet am Samstag, 10. Juni 2023, um 14.45 Uhr.

Verantwortlich für den Inhalt: netzwerkeins GmbH, Carsten Krome

Fotografie: Elfi Jung für Group C Supercup/Gebhardt Motorsport

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24h Le Mans Legenden Talk mit dem Group C Supercup – Marco Werner – Stanley Dickens – Frank Jelinski