In bester Gesellschaft: Alois Landler krönt die Jungfernfahrt seines neu aufgebauten BMW M1 Procar mit einem Sieg in Spielberg.

2023-Group-C-Supercup-Red-Bull-Ring-Classic-Marco-Werner-Momo-Gebhardt-C88-Audi-Turbo-0658Beim zweiten und abschließenden Lauf des Group C Supercups anlässlich der Red Bull Ring Classics setzte sich der Fahrer eines neu aufgebauten BMW M1 Gruppe 4 ganz besonders nachdrücklich in Szene. Alois Landler, in der Einladungsklasse, der Gruppe C3, am Start, kam als bestplatzierter Vertreter der 2021 initiierten Rennsportserie ins Ziel und erhielt für seinen Erfolg gleich zwei Pokale. Lange Zeit hatte es nach dem ersten Rennerfolg für Michael Herich mit dem Gebhardt JC 853 ausgesehen. Doch ein Reifenschaden machte kurz vor dem Fallen der Zielflagge alle Hoffnungen zunichte. Mit seinem Ausfallpech befand sich Herich jedoch in bester Gesellschaft.

Die Schlagzeilen:

Steckengeblieben: An Marco Werners Gebhardt C88 Audi Turbo hängt das Schaltgestänge in der vierten Fahrstufe fest – keine Weiterfahrt mehr möglich.

Ausgelaufen: Michael Lyons muss seine Ambitionen auf eine Aufholjagd mit dem Gebhardt JC 843 früh begraben – Kraftstoffaustritt beendet den Auftritt des Briten.

Ausgerollt: Michael Herich muss den Gebhardt JC 853 aufgrund eines Reifenschadens nach souveräner Fahrt in der Schlussphase des 35-Minuten-Sprints noch abstellen.

Der abschließende Lauf am Sonntagnachmittag musste die Entscheidung bringen – nicht nur bei den Red Bull Ring Classics, sondern im Group C Supercup insgesamt. Von einem Auftritt in Dubai Anfang Dezember abgesehen, sind in der laufenden Saison 2023 keine weiteren Veranstaltungen geplant. So ging es nicht nur um den Tagessieg, sondern auch bereits um die Jahres-Endwertung. Nach dem ersten Durchgang am Samstag gingen alle anwesenden Teilnehmer noch einmal an den Start, auch die am Vortag ausgefallenen Michiel Campagne, Erich Rickenbacher sowie Michael Lyons.

Doch schon auf den ersten Metern kam es zu frühen Boxenaufenthalten. Der erste betraf Michael Lyons im über Nacht wieder instandgesetzten Gebhardt JC 843. Eine Unregelmäßigkeit im Benzinsystem ließ Kraftstoff austreten – der Engländer musste den Cosworth-Motor vorzeitig abstellen. Auch Marco Werner, am Vortag noch Zweiter in der Gesamtwertung, erwischte es während der Anfangsphase. Am Gebhardt C88 blieb das Schaltgestänge in der vierten Fahrstufe stecken. Dies ließ sich an Ort und Stelle nicht mehr in Schnellreparatur beheben, weshalb auch der Momo-rote Renner zurückgezogen werden musste. Nachdem Michiel Campagne (Spice SE 92 Chevrolet) und der Schweizer Erich Rickenbacher (Cheetah G 606) ebenfalls vorzeitig aufgeben mussten, lag es an Michel Herich, den im Wettbewerb verbliebenen Gebhardt JC 853 als Erstplatzierter schadlos über die Distanz zu bringen.

Nach 18 von 24 absolvierten Runden verlangsamte dann aber auch das Original-Einsatzfahrzeug aus der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1985 das Tempo: ein Reifen verlor allmählich seine Luft, um schließlich ganz den Dienst zu quittieren. Michael Herich stellte den einst von Frank Jelinski und John Graham gefahrenen Gruppe-C2-Boliden sicherheitshalber ab. So setzte sich mit Alois Landler ein Teilnehmer aus der C3-Einladungsklasse als bester Vertreter des Group C Supercups in Szene. Der BMW-Händler aus Berchtesgaden hatte den BMW M1 Gruppe 4/Procar über den Winter neu aufgebaut und im Eterna-Meisterfoto-Sponsorlook der Deutschen Rennsport-Trophäe mit Hans-Joachim Stuck 1982 dekoriert. Mit züngelnder Flamme am Auspuff-Endrohr kam Landler auf dem neunten Gesamtrang ins Ziel. Damit nahm er von William Hood, dem Serien-Organisator des Group C Supercups, die Ehrungen als bester Repräsentant des Formats für historische Gruppe C und ihrer nächsten Anverwandten entgegen.

Den Tagessieg in der Gesamtwertung ergatterte mit Sven Barth (Ginetta LMP3 Chevy) zum zweiten Mal an diesem Wochenende der Spitzenfahrer der kooperierenden Sports Car Challenge vor Benjamin Hotz (Ligier Peugeot 1.6 Onroak turbo) und Marco Fink (PRC BMW V8). Mehr als 18.000 Zuschauer:innen säumten den Grand-Prix-Kurs in der österreichischen Steiermark bei der stimmungsvollen Premiere der Red Bull Ring Classics.

Verantwortlich für den Inhalt: netzwerkeins GmbH, Carsten Krome

Fotografie: Elfi Jung für Group C Supercup/Gebhardt Motorsport

24h Le Mans Legenden Talk mit dem Group C Supercup – Marco Werner – Stanley Dickens – Frank Jelinski