Seit der Saison 2016 bereichert ein exklusiver Markenpokal das breite Spektrum der Langstrecken-Meisterschaft Nürburgring, kurz VLN. Die Cayman GT4 Trophy by Manthey-Racing wird mit der 385 PS leistenden Wettbewerbs-Version des Mittelmotor-Sportwagens ausgetragen, der noch mit einem klassischen Sechszylinder-Boxermotor ohne Turbo-Aufladung ausgerüstet ist. Zurzeit tonangebend: Mühlner Motorsport, eine erfahrene Mannschaft aus den Gründertagen des ADAC GT Masters. Doch das Rennen im Rennen ist eng, das Blatt kann sich jederzeit wenden. Und: Markenpokal-Routine schadet nicht, wie das Beispiel Alexander Schulas zeigt.

1986 rief Porsche mit dem 944 Turbo Cup den ersten hauseigenen Markenpokal ins Leben. 1990 schloss sich nach vier Spielzeiten der Porsche Carrera Cup an. 1993 folgte der international ausgerichtete Supercup. Das Portfolio der Porsche-Markenpokale hat sich seitdem prächtig entwickelt. In aller Welt werden harte Rennen mit identischen Porsche 911 ausgetragen. Entsprechend anspruchsvoll ist das Niveau, und längst nicht jedem ambitionierten Neueinsteiger gelingt auf Anhieb der Einstieg. Manches Talent muss einen längeren Anlauf nehmen, aber wo? Vor annähernd zwei Jahren ging ein ausgesprochen kosteneffektiver Unterbau zum Carrera Cup auf Erfolgskurs. Anlässlich der Los Angeles Motorshow am 18. November 2015 feierte der Cayman GT4 Trophy by Manthey-Racing Premiere. Der innovative Markencup wird ausschließlich mit dem Porsche Cayman GT4 ausgetragen. Der Schauplatz: die populäre Langstrecken-Meisterschaft Nürburgring, die seit 1977 existiert und traditionell auf der Nürburgring-Nordschleife ausgetragen wird. Mit der Ausnahme eines Sechs-Stunden-Rennens im August sind die Rennen jeweils vier Stunden lang, bis zu drei Fahrer können sich die Lenkrad-Arbeit und natürlich auch die Kosten teilen. Der Vorteil: attraktiver, für Sponsoren interessanter Porsche-Sport vor beeindruckender Zuschauerkulisse zu einem Bruchteil der Budgets, die im Porsche Carrera Cup oder auch im Porsche Mobil 1 Supercup zu veranschlagen sind. Die Ausrichtung der Serie erfolgt durch das Unternehmen Manthey-Racing, 1996 von Renate und Olaf Manthey in Rheinbreitbach gegründet und seit März 2000 im Gewerbepark in Meuspath am Nürburgring beheimatet.

Zu den Besonderheiten des Porsche Cayman GT4 Clubsport zählt neben den gängigen Sicherheits-Features wie dem 100-Liter-FT3-Tank, dem Recaro-‘P1300GT’-Rennsitz, der Feuerlösch-Anlage und dem Fensternetz, eine angepasste Feder-/Dämpfer-Einheit, eine Lufthebe-Anlage sowie eine Klimaanlage und das Schaltwippen-gesteuerte PDK-Getriebe anstelle der konventionellen Sechsgang-Schaltung wie im Straßen-GT4. Dank dieser Maßnahme ist nicht nur ein noch besserer Kraftfluss gewährleistet, die Handhabung ist gleichzeitig eine gute Schule für spätere Aufsteiger in den Porsche 911 GT3 Cup, der ebenfalls Wippen-geschaltet ist. Inzwischen sind 420 Einheiten des Porsche Cayman GT4 Clubsport ausgeliefert worden, die grundsätzlich auch in anderen Rennserien wie dem Porsche Sports Cup oder bei Trackdays startberechtigt sind. Dank eines Upgrade-Kits (das MR-Kit ist durch die SRO GT4-homologiert) können die Cayman GT4 auch im internationalen Langstreckensport wie beispielsweise der Blancpain-Serie eingesetzt werden oder an der europäischen GT4-Serie teilnehmen. Ein gutes Dutzend ist zurzeit in der Langstrecken-Meisterschaft Nürburgring und auch beim 24-Stunden-Rennen auf der legendären, vor 90 Jahren eröffneten Nürburgring-Nordschleife im Einsatz. Erfahrene Rennställe wie Mühlner Motorsport, Teichmann Racing, GetSpeed Performance, Mathol Racing, KKrämer Racing und Sorg Rennsport setzen die Porsche Cayman GT4 Clubsport im Kundenauftrag ein. Zu den Alleinstellungsmerkmalen gehören ein mit 85.000 Euro per anno großzügig gefüllter Preisgeldtopf, ein Satz hochwertiger Michelin-Rennreifen für jeden Laufsieger und die Möglichkeit, die Porsche-Hospitality zu nutzen. Zudem hat sich der seriennahe Mittelmotor-Sportwagen als ausgesprochen zuverlässig erwiesen. Von unfallbedingten Ereignissen abgesehen, musste bisher kein einziger Motor und auch kein einziges Getriebe gewechselt werden. Dies ist ein weiterer Beitrag zur Steigerung der Kosteneffizienz, die auf dem Porsche-Sektor einzigartig sein dürfte.

Im Fahrerfeld geben grundsätzlich Amateure den Ton an – oder Ex-Profis wie Frank ‘Schmicki’ Schmickler aus Rösrath bei Köln. 1989 war der gelernte Karosseriebauer Michael Schumachers Teamkollege in Wilhelm Webers WTS-Rennstall in der Deutschen Formel-3-Meisterschaft, 1990 gelang ihm mit dem MM-Diebels-Team der Aufstieg in die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft (DTM). Inzwischen ist Schmickler als Fahrsicherheits-Instruktor tätig. Seinen Einsatz in der Cayman GT4 Trophy by Manthey-Racing finanzierte er im vergangenen Jahr selbst. Bei der Wahl seines Einsatzteams besann er sich des ADAC GT Masters 2008, das er seinerzeit im Team von Renate-Carola und Bernhard Mühlner bestritt. 2016 kehrte Frank Schmickler zu Mühlner Motorsport, im belgischen Spa-Francorchamps beheimatet, zurück. Sein Sparringspartner im Vorjahr: Marc Hennerici, der vor einem Jahrzehnt mit dem Porsche 911 GT3 RSR (Typ 996) von Wolfgang Land zahlreiche Gesamtsiege auf der Nürburgring-Nordschleife feierte. Der ehemalige BMW-Privatier in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft startete allerdings nicht für Mühlner, sondern im Rennstall von Karl-Heinz Teichmann. Beide Spitzenfahrer ließen zur Saison 2017 anderen Piloten den Vortritt. Zu ihnen gehört mit Alexander Schula, der nun im Mühlner-Cayman GT4 sitzt, ein ausgewiesener Markenpokal-Spezialist. In den neunziger Jahren gehörte Schula zu den Sieganwärtern in Ford Escort Pokal, dieser Erfahrungsschatz kommt ihm heute zugute. Neben der Fähigkeit, auf der anspruchsvollsten Rennstrecke der Welt ans absolute Limit zu gehen, gehören die richtige Strategie, der richtige Reifendruck und größte Homogenität innerhalb des Fahrerteams zu den wichtigsten Erfolgsvoraussetzungen. Schula darf sich glücklich schätzen, mit Hamza Owega und Moritz Kranz gleichwertige Partner an seiner Seite zu wissen.

Nach einem Sieg beim vierten Lauf zur VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring 2017 führt Mühlner Motorsport sowohl die Team- als auch die Fahrerwertung an. Freilich ist die Saison 2017 noch lang, es kommt im engen Cayman-Feld auf Kleinigkeiten an. Übrigens ist die Cayman GT4 Trophy by Manthey-Racing auch eine Spielwiese für schnelle Frauen wie Tatjana Heidi Hansen. Die Münchenerin, im Alltag bei einer Bank beschäftigt, erfüllte sich den Traum vom Renneinsatz mit dem 385-PS-Coupé. Dass ihr Beispiel Schule machen wird, steht außer Frage. Denn: Zu den Vorzügen des Rennens im Rennen zählt nicht zuletzt ein attraktives Medienpaket. Nach jedem Rennen werden ein Rennbericht und ein Newsflash-Video veröffentlicht. Das schafft Standortvorteile, von denen jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer profitiert.

Mehr Informationen zur Cayman GT4 Trophy by Manthey-Racing gibt Serienleiter Thomas Raquet unter folgenden Kontaktdaten:
Telefon: +49 (0) 2691/93 38 60
e-Mail: trophy@manthey-racing.de

Verantwortlich für den Inhalt: Carsten Krome Netzwerkeins
Fotografie: Carsten Krome Netzwerkeins