#AlpineCruising

#Alpine-Cruising-An-Alpine-Love-Affair-Jahrbuch-Volume-2025.01

So taufte die werk1-Redaktion eine Event-Premiere, die anlässlich des Erscheinungstermins der neuen Sommerausgabe 01.2025 auf 1.660 Metern Meereshöhe stattfand. Am letzten Wochenende im Juni 2025 trafen sich elf Sportwagen-Teams im Bergsteigerhotel Adler am Wegkreuz von Arlberg, Lechtal in Tirol und Bregenzer Wald, um in fröhlicher Runde ein gemeinsames Erlebniswochenende zu verbringen. In spektakulärer Bergkulisse standen Fahrkultur, freundschaftlicher Austausch und die Begegnung mit Impulsgebern im Vordergrund.

Die Schlagzeilen:

(Vorerst noch) Vier Alpenpässe, 210 Kilometer, vier Stunden reine Netto-Fahrzeit: Der Erlebniswert auf öffentlichen (Pass-)Straßen steht im Vordergrund, aber kein unreflektiertes Tempobolzen mit entsprechendem Risiko.

Impulse für ein gutes (Gemeinschafts-)Gefühl: Manfred “Mani” Huber Perez-Moreno erzählt zum Auftakt aus seinem außergewöhnlichen Leben als Handwerker, Unternehmer, Ex-Unternehmer und Keynote Speaker.

Authentisches Flair eines klassischen Bergrennens: Auf dem 6,7 Kilometer langen Jochpass mit seinen 105 Kurven kommt Lust auf noch mehr Lenkrad-Arbeit auf – wie später auch auf dem Weg nach Hinterhornbach in Tirol.

Wiederholung – unbedingt erwünscht! Das war das einhellige Fazit der ersten alpinen (Erlebnis-)Reise, die für elf angereiste Sportwagen-Teams einen emotionalen Saisonhöhepunkt darstellte. Die geführte Runde durch zwei österreichische Bundesländer und das bayerisch-schwäbische Allgäu überzeugte weniger durch Grenzerfahrungen am Rande des fahrdynamisch Machbaren, sondern vielmehr durch Einblicke und Ausblicke. Das entsprach der Philosophie des #AlpineCruising, der alpinen Genusskletterei auf Rädern mit Stationen auf der höchsten befahrbaren Passhöhe Deutschlands oder genau dort, wo sich beim alljährlichen Jochpass Oldtimer Memorial stets das Parc Fermé der Teilnehmer befindet. Dreh- und Angelpunkt der alpinen Erlebnistour war gleichzeitig auch der höchste Punkt: das auf 1.660 Metern Meereshöhe gelegene Hotel Adler in Hochkrumbach bei Warth – ein Rückzugsort, eingebettet in eine 300 Jahre alte, ehemalige Zollstation am Fuße des Großen Widdersteins (2.533 m). Die Bleibe hoch oben in den Bergen ist im Laufe der Jahre behutsam modernisiert worden und lässt keine Wünsche unerfüllt. Dennoch hat es seinen Charme, seine einzigartige Ausstrahlung, bewahrt. Dafür sorgen Cornelia und Patrik Marinelli, die als Betreiberfamilie den oft heiklen Spagat aus Tradition und Transformation besser hinbekommen haben als viele andere.

„Für uns war und ist es ein seit dem 16. Oktober 2019 sorgsam vorbereitetes Pilotprojekt”, fasste Carsten Krome von der ausrichtenden netzwerkeins GmbH zusammen, „wir hätten es wieder eingestellt, wenn es unseren Gästen nicht gefallen hätte. Nun ist aber das Gegenteil der Fall, und wir arbeiten an künftigen Rundtouren auf der bewährten, noch etwas weiter ausgebauten Strecke. Diese wird nicht nur eine weitere Passstraße in spektakulärer Lage umfassen, sondern noch ein paar Höhenmeter weiter hinauf führen und Baustellen umfahren. Die Erweiterung um einen zusätzlichen Tag ist ebenfalls möglich, danach haben unsere Teilnehmer immer wieder gefragt.” Bei der Premiere im Juni 2025 führt die Route um Uhrzeigersinn über die 1999 mit einem Ford Fiesta Diesel gefundene und genau 20 Jahre später reaktivierte Originalstrecke, die 210 Kilometer und (mindestens) vier Stunden reine Lenkzeit umfasst. Im Kern umfährt sie den Allgäuer Hauptkamm auf öffentlichen, landschaftlich reizvollen Alpenstraßen – in der Umrundung imposanter Berge wie dem Hochvogel (2.592 Meter), der sich unterwegs aus verschiedenen Perspektiven zeigt und mit der Zeit zu zerfallen droht, sind naturgemäß weitere Wege zu nehmen.

Vier Passstraßen, der Riedbergpass, der Jochpass, Gaichtpass und schließlich der überdachte Hochtannbergpass, sind Wegmarken der Alpentour, die bewusst auf weniger überlaufene Schauplätze setzt und andere, allzu populäre Regionen meidet. Dennoch ist zum Beispiel der Riedbergpass mit immerhin 1.407 Metern Meereshöhe und seinen schwungvollen Kurvenpassagen bergauf wie bergab der höchste befahrbare Gebirgspass in Deutschland. Er liegt nahe des namensgebenden Riedberger Horns (1.787 Meter) in den Allgäuer Alpen zwischen Obermaiselstein und Balderschwang im bayerischen Landkreis Oberallgäu. Dort lagen die Teilnehmer nach einer Stunde und 20 Minuten am Volant eine erste von drei Pausen ein – mit dem Großen Widderstein im Blick, dessen Südseite am Morgen noch der Ausgangspunkt, der Hausberg über dem Hotel Adler, gewesen ist. Die Einkehr an der luftigen Passhöhe in Grasgehren nimmt eine zweite Stunde in Anspruch: Zeit für Kulinarisches, für Gespräche und Interviews für eine professionelle Videoproduktion. So nutzt Sportwagen-Enthusiast und -Sammler Matthias Nonn aus Fritzlar den Anlass, um seinen neu aufgebauten IROC-RSR einer ersten Erprobung in der Praxis zu unterziehen. Nicht nur er ist schon nach den ersten 70 Kilometern begeistert von der Unterkunft in den Bergen, der Umgebung und der Atmosphäre, die oft schwer zu beschreiben ist. „Man fühlt sich einfach wohl hier”, sagt er und strahlt dabei über das ganze Gesicht.

Der vom BILSTER BERG seit 2010 bewährte Videopartner Marc Freye zeichnet Filmmaterial für eine Dokumentation auf der YouTube-Plattform von Carsten Krome Netzwerkeins auf. „Wir haben im Vorfeld bewusst nur in einem kleinen, internen Freundeskreis kommuniziert, dass wir gemeinsam auf Tour gehen“, fasste Hanns-Oliver “Olli” Plöger, Chef vom Dienst der werk1-Redaktion zusammen. „In Zukunft freuen wir uns natürlich auch über neue Gesichter in unserer Runde mit einem luftgekühlten Schwerpunkt – viele von uns bewegen eben einen Neunelfer der Generation 964, ein klassisches G-Modell oder einen 993.” Aber auch 944 turbo Cabriolet oder 981 Boxster waren beim Pilotprojekt im Juni 2025 mit von der Partie – Luftkühlung, etwas anders interpretiert. „Wer sich bei offenem Verdeck den Sommerwind um die Nase(n) wehen lässt”, erläuterte Carsten Krome, „ist auch ohne ein Kühlgebläse-Lüfterrad mit uns luftgekühlt auf Reisen.” Im Vordergrund standen das Erlebnis, die Landschaft und das Miteinander vor allem. Natürlich hätte ein jeder auch allein die 210 Kilometer unter die Räder nehmen können. Aber die Qualität wäre in diesem Fall eine vollkommen andere gewesen – und genau diesen Unterschied habe ich seit meiner ersten eigenen Sportwagentour mit einem Porsche 944 S auf dieser Route im August 2002 selbst erfahren – das Gemeinschaftsgefühl macht es aus!”

Letzteres galt auch für den zweiten Tourstopp, der nach kurzer Talfahrt und einem kurvenreichen Gegenanstieg über den Jochpass auf 1.139 Metern Meereshöhe auf die Teilnehmer wartete. Dort, wo beim Jochpass Oldtimer Memorial das Parc Fermé aufgebaut wird, ziert eine Aprés-Ski-Hütte mit Außenterasse und stilsicherer Beschallung den Parkplatz. Hier empfängt Sven tagtäglich seine Gäste, und er legt gerne auf – auch einen 1980 aufgenommenen Evergreen von Katja Ebstein. „Dann heirat’ doch Dein Büro, Du liebst es doch sowieso!”, ertönt es zünftig zu Flaschengetränken – ein vorgezogenes Kontrastprogramm zu der Stille, die den nächsten Streckenabschnitt ausmachte: zunächst die Fahrt bei vorgeschriebenen 70 km/h um den Haldensee durch das Tannheimer Tal, der Gaichtpass auf 1.093 Metern Meereshöhe schloss sich an. Der Übergang von Nesselwängle im Tannheimer Tal nach Weißenbach am Lech bot noch einmal viele Kurven und eine sportliche Bergabfahrt bis hinunter ins Lechtal. Bevor es noch einmal auf eine Passhöhe ging, mit 1.660 Metern über dem Meer ist der Hochtannbergpass kurz vor der Rückkehr an den Ausgangspunkt am höchsten gelegen, stand noch ein fulminanter Abstecher auf dem Programm: Es ging nach Hinterhornbach, einen Sehnsuchtsort zu Füßen des Hochvogels.

Das auf 1.101 Metern Meereshöhe gelegene Bergsteigerdorf liegt mit seinen 89 Einwohnern ganz am Ende eines Seitenarms des Lechtals, einer selten befahrenen Sackgasse voller Passagen, die Sportwagenfreunden das Herz aufgehen lassen – so auch diesmal. Der Aufenthalt dort war der dritte reguläre, abgesehen von einem frühen Tankstopp in Sonthofen, aber auch mit Abstand der kürzeste. Es gab ein Gruppenbild mit Damen, die Drohne stieg in Richtung Hochvogel auf, doch dann setzte sich der Tross schon wieder in Bewegung. Die Ruhe des Auszeitdorfes – der unaufhaltsame Zerfall des dominanten Berges hat die Umwidmung des einstigen Bergsteigerdorfes erforderlich werden lassen, nachdem der Aufstieg auf den Gipfel von der Tiroler Seite aus Sicherheitsgründen gesperrt werden musste – durfte keinesfalls gestört werden. Trotz der heute leicht esoterischen Ausrichtung lohnte der Sidestep dennoch, in diesem Fall war der Weg das Ziel. “Das war jetzt richtig gut!”, schnaufte Matthias Nonn nach dem fulminanten Stakkato der schnellen Links- und Rechtskurven. Selbst mit seinem Rennstrecken-nahen IROC-Lookalike machte es Spaß, bei #AlpineCruising mitzumachen. Ein 981 Boxster ohne tiefschürfende Modifikationen oder ein 944 turbo Cabriolet waren freilich genauso gut aufgehoben. Das zeigte sich besonders im Schlussteil der Strecke, die nach dem Verlassen der Gemeinde Holzgau stetig ansteigt, an Tempo zulegt – und an Intensität. Ein Glücksgefühl breitete sich mit jedem weiteren Höhenmeter aus, sicher auch in Anbetracht der so gut wie absolvierten Strecke – alles war ohne einen Zwischenfall passiert.

Zurückgekehrt auf die Terrasse des Hotels Adler mit unverbaubarem Blick auf den südlichsten Gipfel Deutschlands, den 2.599 Meter hohen Biberkopf, zogen alle Beteiligten ein Fazit. Wer offen gefahren war, zeigte sich nun frisch gebräunt von der Frühjahrssonne. Die Stimmung war fröhlich, fast ausgelassen: Die Alpenfahrt hatte ihr Ziel erreicht, sie hatte Menschen eine Freude gemacht, und das nachhaltig. Mitinitiator Hanns-Oliver Plöger, Chef vom Dienst der werk1-Redaktion, formulierte: „Es hat uns allen sehr gut gefallen, wir kommen gerne wieder!” Und Manfred “Mani” Huber Perez-Moreno, der zur Begrüßung am Freitagabend seinen Impulsvortrag gehalten hat, fügte hinzu: „Du kommst, um andere zu inspirieren und kommst selbst inspiriert heim!”

In der Zwischenzeit ergab sich vor Ort in Warth-Hochkrumbach im Oktober ein Nachfolgetermin ergeben, um das Programm 2026 zu besprechen. Mindestens zweimal soll das #AlpineCruising im kommenden Jahr stattfinden, die Philosophie wird unverändert bleiben: ein touristischer Roadtrip, eine automobile Genusskletterei. Es ist kein Zufall, dass ein im Jahr 2002 veröffentlichtes Vereinsportrait über den Porsche Club Steiermark mit eben dieser Titelzeile überschrieben ist: Genuss-Kletterei. Es ist ebensowenig ein Zufall, dass die Freunde aus dem Südosten Österreichs bei der Premiere vertreten waren. Barbara Wachtler und Franz Prassl nahmen die 500 Kilometer lange Alpentraverse von Graz nach Vorarlberg und wieder zurück mit ihrem 981 Boxster unter die Räder – gelebter Enthusiasmus, der seinesgleichen nicht suchen muss. Auf der 210 Kilometer umfassenden Runde haben sich viele gefunden, die ganz ähnlich ticken – und so soll es blieben, genauso!

Verantwortlich für den Inhalt: netzwerkeins GmbH, Carsten Krome

Fotografie: netzwerkeins GmbH, Petra Pollmann

Videografie: Tona Media, Marc Freye

Terminhinweis: Der erste von drei #AlpineCruising-Terminen in der kommenden Sommersaison findet vom 02. bis 05. Juli 2026 statt – Online-Buchungen demnächst über unseren Online-Shop #netzwerkeinsGo.