Köln, 16. März 2021: Trauer um Manfred Kremer, dem Gründervater des berühmten Porsche-Rennstalls. 1962 schrieben er und sein Bruder Erwin Kremer in der Domstadt das erste Kapitel einer einzigartigen Erfolgsgeschichte. Der Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans nur 17 Jahre später mit ihrer Eigenkonstruktion, dem Kremer-Porsche-935 K3, verhalf den beiden Rennstallbesitzern 1979 zu Weltruhm. Mit ihrem privat finanzierten Auftritt hatten sie nicht nur das Werksteam des Stuttgarter Sportwagen-Herstellers bezwungen, sondern darüber hinaus auch den ersten Triumph eines Spezial-Produktionswagens beim Langstrecken-Klassiker erreicht – ein heute undenkbarer Coup.

Kreative technische Lösungen waren von Anfang an das Erfolgsrezept der Gebrüder Erwin (Jahrgang 1937) und Manfred Kremer (Jahrgang 1939). Der erste große Erfolg in der Geschichte des 1962 an der Luxemburger Straße in Köln gegründeten Rennstalls war der Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps am 21. Juni 1968 mit dem Porsche 911. Erwin Kremer war neben Helmut Kelleners und Willibald Kauhsen zu dieser Zeit selbst noch als Rennfahrer im Einsatz. Am 13. und 14. Juni 1970 kam es zum ersten Start bei den 24 Stunden von Le Mans. Erwin Kremer und Nicolas Koob aus Luxembourg triumphierten mit dem neuen Porsche 911 S 2.3 in der Klasse der GT-Fahrzeuge bis 2.500 cm³ Hubraum, gleichzeitig belegten sie den siebten Rang in der Gesamtwertung. Anschließend veränderte sich die Rollenverteilung innerhalb des Teams, zu dessen Kern auch Vater Nikolaus Kremer sowie Hermann Bürvenich, Gründungsmitglied und Motorenspezialist, gehörten. Während sich Erwin Kremer auf den kommerziellen Teil des Renngeschäfts konzentrierte, verlegte sein zwei Jahre jüngerer Bruder Manfred – ein ehemaliger Boxer in der Kölner Regionalliga – den Schwerpunkt auf die Technik. Die Arbeitsteilung des Brüderpaares war überaus erfolgreich: Bei der zehnten Teilnahme am 24-Stunden-Rennen von Le Mans errangen die Piloten Klaus Ludwig sowie Donald und Bill Whittington am 10. Juni 1979 mit dem Kremer-Porsche 935 K3, Chassis #009 00015, den Gesamtsieg. Es war der erste Erfolg eines Spezial-Produktionswagens (Gruppe 5) über die favorisierten Prototypen beim Langstrecken-Klassiker an der Sarthe.

1995 schloss sich der Triumph beim 24-Stunden-Rennen von Daytona mit dem offenen Kremer-Porsche K8 Spyder #WSC 01, gefahren von Christophe Bouchut, Jürgen Lässig, Giovanni Lavaggi sowie Marco Werner, an. 1999 trennten sich nach 30 Teilnahmen an den 24 Stunden von Le Mans zumindest die geschäftlichen Wege von Erwin und Manfred Kremer – auch vor dem Hintergrund unklarer Perspektiven, ob nach dem Kremer-K8 Spyder auch weiterhin mit Porsche-Technologien erfolgreich Spitzensport zu betreiben sei. Während Manfred Kremer sich vorerst auf seinen spanischen Altersruhesitz zurückzog, hielt Erwin Kremer den Betrieb bis zu seinem Tod am 27. September 2006 weiterhin aufrecht. Nach dem Tod seines Bruders kaufte Manfred Kremer das Unternehmen später zurück, um es am 11. August 2010, wenige Tage vor dem AvD-Oldtimer-Grand Prix 2010 auf dem Nürburgring, an den Kölner Diplom-Kaufmann und Bankbetriebswirt Eberhard A. Baunach zu übergeben. Der passionierte Porsche-Connaisseur ist seitdem alleiniger Eigentümer und Geschäftsführer. Er kommentiert stellvertretend für die heute in Köln-Ossendorf niedergelassene E & M Kremer GmbH: „Mich persönlich – da spreche ich für viele Porsche-Enthusiasten in aller Welt – haben die Rennerfolge von Erwin und Manfred Kremer schon als Schüler inspiriert. Er war und ist mir eine große Ehre, beide Gründerväter noch persönlich kennengelernt zu haben. Dass Manfred Kremer nun so plötzlich seinem Bruder Erwin folgt, ist ein großer Verlust. Wir – damit meine ich die gesamte Belegschaft, heutige und ehemalige Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen – trauern, unsere besten Wünsche und Grüße sind bei seinen Angehörigen.”

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Heiliger Boden: “Kreissäge” aus dem Rennsportjahr 1980 und ihr Nachfahre, gesehen bei Kremer Racing.

Ein 4.17 Minuten langer – oder kurzer – #OneTaker des #Livestream-Kommentators #CarstenKrome, bei dem es um (s)ein zentrales Kapitel geht: den #KremerPorsche #935K3. 1979 gab die Kreation des Kölner Brüderpaares Erwin und Manfred Kremer ihren Einstand in der Deutschen Automobil-Rennsportmeisterschaft. Der 750 PS leistende Bolide mit dem 29-jährigen Klaus Ludwig am Volant dominierte die große Division der Renommier-Rennserie auf Anhieb und nach Belieben. Kurze Zeit später folgte der Triumph bei den 24 Stunden von Le Mans 1979 mit Klaus Ludwig sowie den US-Amerikanern Don und Bill Whittington – Auslöser weltweiter Nachfrage. Jahrzehntelange Recherchen für die soeben im deutschsprachigen Zeitschriftenhandel erschienene werk1-Druckausgabe 001 | 2020 ergaben, dass weit mehr als die zwölf am Kremer-Stammsitz in Köln-Bilderstöckchen aufgelegten Neufahrzeuge von Hand gefertigt worden sind. Inzwischen ist ein neuzeitliches Statement Car in die Fußstapfen des Urahns getreten: Beim Kremer-997 K3R handelt es sich um eine moderne, für die Straße zugelassene Gruppe-5-Version. Neugierig geworden? Dann kommen Sie gerne mit – auf heiligen Boden, zu Kremer Racing nach Köln-Ossendorf und an den Bilster Berg | Driving Business.

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