Oberflächlich betrachtet, gaben beim kombinierten Qualifying des Group C Supercups und der Sports Car Challenge (SCC) auf dem Hockenheimring drei Rennsportwagen jüngeren Datums den Ton an. Doch auf dem vierten Gesamtrang folgte bereits der schnellste Vertreter der historischen Gruppe C, der naturgemäß gegen einen modernen Ginetta LMP3 mit einem großvolumigen Achtzylinder-Motor zumindest auf einer einzelnen Runde relativ wenig auszurichten vermag. Für Marco Werner, den dreimaligen Sieger der 24 Stunden von Le Mans auf Audi, gilt eine ihm wohlbekannte Devise: Er muss versuchen, über die 35 Minuten umfassende Renndistanz am Samstagnachmittag mit einer Mischung aus strategischer Cleverness und Kampfstärke die Lücke zu den drei Vorderleuten zu schließen.

Die Schlagzeilen:

Living Legends: Siegfahrer der 24 Stunden von Le Mans geben sich im Fahrerlager des Hockenheimrings die Ehre – unter ihnen Jürgen Barth, Stanley Dickens und Marco Werner.

The Supercar Formula: Rennsport-Prototypen der achtziger und anbrechenden neunziger Jahre ergeben ein buntes Bild in Kombination mit den neuzeitlichen C3-Konstruktionen.

Place to be: starke Atmosphäre bei voll besetzten Tribünen beim Highlight der historischen Szene zu Ehren des auf dem Hockenheimring tödlich verunglückten Schotten Jim Clark.

Sven Barth machte im kombinierten Qualifying des Group C Supercups und der Sports Car Challenge (SCC) bei der Bosch Hockenheim Historic schnell den Sack zu. Mit dem Ginetta LMP3, in den ein großvolumiger Achtzylinder-Motor implantiert worden ist, markierte der ehemalige GT-Masters-Pilot aus Illertissen schon auf den ersten Metern der Trainingssitzung Bestzeit. In seinem Windschatten platzierten sich mit Benjamin Hotz (Schweiz, Ligier JS 53 mit Peugeot 1,6 Liter Onroak turbo) sowie Emanuel Pedrazza (Österreich, PRC-Ford Cosworth DFR 3.5 Mader) zwei weitere Vertreter der SCC auf den drei ersten Trainingsrängen. Marco Werner, dreimaliger Sieger der 24 Stunden von Le Mans auf Audi, platzierte den ebenfalls Audi-betriebenen Gebhardt C 88 turbo mit dem Turbo-geladenen Reihen-Fünfzylindermotor an vierter Gesamtposition. Seine schnellste Rundenzeit: 1:39,777 Minuten. Damit qualifizierte sich der gebürtige Dortmunder für die zweite Startreihe. Er ist im Feld der klassischen Gruppe C-Sportwagen der Modelljahre 1982 bis 1992 derjenige, der in die Phalanx der ungleich moderneren SCC-Boliden am ehesten eingreifen kann. Als Langstrecken-Spezialist wird er im 35 Minuten langen Rennen versuchen müssen, sich mit einer Mischung aus Taktik und Kampfstärke in Szene zu setzen.

Pech im Qualifying hatte der achtplatzierte Erich Rickenbacher, dessen grüner Cheetah G 606 Cosworth des Jahrgangs 1989 ein Motorschaden ereilte. Das Ergebnis: Ende der Vorstellung für den bildschönen Boliden des Konstrukteurs Chuck Graeminger – wie Rickenbacker ein Schweizer. Ein weiterer Eidgenosse sorgte im Fahrerlager für Aufsehen: Heini Mader, das inzwischen 86-jährige Motorengenie mit großer Expertise, geht es um Achtzylinder-Motoren der Marke Cosworth. Ein solches Aggregat ist sowohl beim Schweden Stanley Dickens, 1989 Sieger der 24 Stunden von Le Mans auf Sauber-Mercedes C9, als auch bei Michael Herich im Einsatz. Während der Mann aus Nordeuropa einen weißen Gebhardt JC 853 des Jahrgangs 1986 auf den zehnten Gesamtrang pilotierte, haderte Michael Herich im dunkelblauen Gebhardt JC 843 des Jahrgangs 1985 mit den Tücken der komplexen Technik. Mader soll’s vor Ort nun richten, sehr zur Freude des ähnlich routinierten Fahrzeugleiters Karl David Jennings, den Neffen des ehemaligen Porsche-Rennstallbesitzers John Fitzpatrick. Ein weiteres Ausrufezeichen setzte Georg Hallau im offenen Lola T310 Chevrolet aus dem 1972 auf Gesamtrang sechs. Er ließ es bei nur fünf Trainingsrunden bewenden, um Mensch und Material zu schonen.

Das Rennen startet am Samstag, 06. Mai, um 17.05 Uhr auf dem Hockenheimring und wird live übertragen.

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