52. BELMOT Oldtimer-Grand-Prix Nürburgring: Sunshine and Rain, Sonnenschein und Regen – Altfrid Heger sichert dem Traditionsteam Maxi Klein einen Doppelsieg.
Wechselhaft war nicht nur das Eifelwetter beim 52. BELMOT Oldtimer-Grand-Prix Nürburgring: Sonnenschein und Schlagregen wechselten einander ab – eine Herausforderung, nicht nur für die 42.000 Zuschauer vor Ort. Auch für die Teams und Fahrer hieß es, sich immer wieder auf die sich stetig verändernden Bedingungen einzustellen. Für das Traditionsteam Maxi Klein lagen Freud’ und Leid ebenso dicht nebeneinander. Nach dem technisch bedingten Ausfall des Teamgründers Anton Werner mit dem orangen Audi 200 Quattro turbo #42 lag es an Altfrid Heger, im weißen Schwesterauto #34 seine Masterclass unter Beweis zu stellen. Und wie er das tat: Mit der neu in Dienst gestellten Allrad-Limousine lieferte der Essener einen lupenreinen Doppelsieg ab – den ersten in dieser Saison.
So lief das Qualifying am Freitag, 1. August 2025: eindeutige Trainingsbestzeit für den einen Audi 200 Quattro turbo, leider aber auch vorzeitiger Ausfall für das Schwesterfahrzeug.
In 1:50.543 Minuten markierte Altfrid Heger auf dem 4,638 Kilometer langen Nürburgring nicht nur überlegen Trainingsbestzeit. Mit mehr als drei Sekunden Abstand zum Zweitplatzierten im 44 Wagen umfassenden Feld der “Tourenwagen Golden Ära” setzte er ein Ausrufezeichen. Mit seinem Audi 200 Quattro turbo, im Mai 2025 anlässlich der ADAC Hockenheim Historic ohne vorherige Testfahrten neu in Dienst gestellt, bestimmte der Essener bereits während der Trainingssitzungen das Geschehen. Seinen Teampartner Anton Werner hingegen ereilte schon früh das Ausfallpech. Am orangen Audi 200 Quattro turbo löste sich der Anlasser-Zahnkranz vom gewichtsoptimierten Schwungrad und schoss, nunmehr zu etlichen kleinen Bruchstücken fragmentiert, durch das Fahrzeug. Als erfahrener Rallyepilot mit Situationen wie diesen vertraut, konstatierte Anton Werner: “Der Schaden war beträchtlich und wäre in aller Not vor Ort auch zu beheben gewesen. Wir haben jedoch beschlossen, auf die Reparatur außerhalb unserer Werkstatt zu verzichten und uns statt dessen ganz auf Altfrid Heger und dessen Einsatz zu fokussieren.” So lag es fortan an der neunköpfigen Mannschaft, den mehr als 500 PS leistenden Fünfzylinder-Vierventiler so optimal wie nur möglich durch das lange Wochenende in der Eifel zu begleiten. Der einstige DTM-Profi aus der Ruhrgebietsstadt ließ denn auch keinen Zweifel aufkommen, dass er derjenige sein würde, den es zu schlagen gilt mit seinem gemäß des Gruppe A-Reglements vergleichsweise schmal bereiften Viertürer.
So lief das erste Rennen am Samstag, 2. August 2025: nach zwei Führungsrunden plötzlich einsetzender Starkregen, Gelbphase und souveräner Sieg mit 52 Sekunden Vorsprung.
Hatte sich in den Minuten vor der Startaufstellung die Sonne für einen kurzen Augenblick durch die Wolkendecke gekämpft, so änderte sich das Bild nach zwei Runden vollkommen. Die 43 Fahrzeuge, die in das auf 25 Minuten angesetzte Sprintrennen gegangen waren, starteten auf profillosen Slickreifen. Altfrid Heger ging von der Pole-Postion des Trainingsschnellsten sofort in Führung. Plötzlich einsetzender Regen führte jedoch zu einer Gelbphase rund um die Strecke (“Full Course Yellow”) für weitere zwei Runden – Zeit für die Teams, auf profilierte Pneus zu wechseln. Für Routinier Heger war es trotz Allradantriebs keine Option, weiterhin auf Slicks und damit auf abtrocknenden Asphalt zu setzen. “Es wäre schon möglich gewesen, bei geringer Geschwindigkeit um die 60 km/h die Fahrt fortzusetzen”, analysierte er später, “aber welchen Sinn macht das in einem Wettbewerb?” So behielt er das Heft souverän in der Hand und holte den ersten Sieg des Wochenendes vor Olivier Meurens im Seat Leon WTCC und dem Drittplatzierten Michael Sadurski auf einem Chevrolet Cruze, wie der Seat des Zweiten aus der WTCC, der Tourenwagen-Weltmeisterschaft, stammend. Das Einsatzteam ruhte sich auf dem Triumph im Samstagrennen nicht aus, sondern arbeitete weiter intensiv an der Feinabstimmung des “Weißen Riesen” mit seinem einzelnen, großen Abgas-Turbolader. “Wir lernen in jeder neuen Runde dazu”, charakterisierte Altfrid Heger, “darum entwickeln wir uns auch von Runde zu Runde weiter.” Als ein grundsätzliches Kernthema machte er ein aerodynamisches Phänomen aus: “Ab etwa 180 km/h baut sich Unterluft unter dem Fahrzeugboden auf”, berichtete er, “man muss wachsam sein und damit rechnen, auch einmal engagiert gegenlenken zu müssen.” Fazit nach dem ersten Durchgang: “Keine leichte Aufgabe, dafür eine umso lohnendere.”
So lief das zweite Rennen am Sonntag, 3. August 2025: zweiter Start-Ziel-Sieg für Altfrid Heger – diesmal auf trockener Piste, diesmal mit 19 Sekunden Vorsprung auf Kris Nissen.
Im zweiten Sprintrennen, abermals über 25 Minuten oder 14 Runden ausgetragen, blieb die Wetterlage berechenbarer als am Vortag. Nach anfänglichem Zweikampf mit dem Ford Sierra RS 500 Cosworth von Mücke Motorsport setzte sich Altfrid Heger abermals vom 41 Wagen umfassenden Teilnehmerfeld ab. Diesmal heftete sich mit dem Dänen Kris Nissen ein früherer Weggefährte aus gemeinsamen DTM-Zeiten an seine Fersen. 19.382 Sekunden betrug der Rückstand des Ex-DTM-Kollegen im Ziel. Auf Platz drei landete mit Michael Sadurski im WTCC- Chevrolet Cruze einmal mehr der Pilot eines Tourenwagens aus der Weltmeisterschaft. “Nun freuen wir uns auf das nächste Rennwochenende der ‘Tourenwagen Golden Era’ Ende August in Spa-Francorchamps”, blickte Teambesitzer Anton Werner in die nähere Zukunft. “Unsere Mannschaft ist gut aussortiert – auch mein oranger Renner wird bis dahin wieder startbereit sein – zumal ich im April des vergangenen Jahres bei der ‘Spa Summer Trophy’ ein Rennen gewonnen habe und bereits auf ein paar Erfahrungswerte zurückgreifen kann.” Auch auf dem Hochgeschwindigkeitskurs in den belgischen Ardennen dürfte das Traditionsteam Maxi Klein ein gewichtiges Wörtchen um den Gesamtsieg mitreden können.
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So lief das Qualifying am Freitag, 1. August 2025 – die Ergebnisliste im PDF-Download:
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So lief das erste Rennen am Samstag, 2. August 2025 – die Ergebnisliste im PDF-Download:
http://www.netzwerkeins.com/wp-content/uploads/2025/08/R1_Rennen_1_Result_Provisional.pdf
So lief das zweite Rennen am Sonntag, 3. August 2025 – die Ergebnisliste im PDF-Download:
http://www.netzwerkeins.com/wp-content/uploads/2025/08/R1_Rennen_2_Result_Provisional.pdf