1991er Porsche 911 (964) Carrera Cup APC, #WPO ZZZ 96 ZMS 40 9002

Die Schlagzeilen:

Lücke geschlossen: Wieder erstrahlt eine von 120 Cup-Versionen des Modelljahrgangs 1991 im neuen Glanz.

Weit mehr als fünf Jahre Bauzeit: Rekonstruktion eines Teils der jüngeren Porsche-Sporthistorie als Antrieb.

Überführung in eine Privatsammlung: vorläufiger Schlusspunkt einer bewegten Odyssee quer durch Europa.

Weit mehr als ein halbes Jahrzehnt Bauzeit verwendeten die Göttinger Porsche-Spezialisten von AP Car Design in das sehr wahrscheinlich aufwändigste Restaurations-Vorhaben in ihrer Unternehmensgeschichte. Ausgangspunkt: ein mehr als wüster Umbau in die Replika eines 911 GT2 der Generation 993. Das Ziel: die vollständige Rückführung der zweiten im Modelljahr 1991 an Kunden ausgelieferten Cup-Ausführung des Typs 964 in ihren Ursprungszustand – ein scheinbar aussichtsloses Unterfangen.

1991er Porsche 911 (964) Carrera Cup APC, #WPO ZZZ 96 ZMS 40 9002

1991er Porsche 911 (964) Carrera Cup APC, #WPO ZZZ 96 ZMS 40 9002 © Carsten Krome Netzwerkeins

Die Spur führt nach Österreich: Das war am 11. Februar 2013 die Devise, als es um einen von 120 Cup-Carrera des Modelljahrgangs 1991 ging. Umgerüstet in ein Replikat des 911 GT2 (Generation 993), strandete das zweite Exemplar mit dem Kennbuchstaben M 001 nach einer Odyssee quer durch Europa in Österreich. Dort setzte es ein Privatfahrer bis zu einem Motorschaden im Porsche Alpenpokal ein. Obendrein handelte es sich bei dem Aggregat um eine Bolt-On-Biturbo-Umrüstung. Einziger zählbarer Vorteil der Maßnahme: Das Original-Kurbelgehäuse des Typs M64 01, Seriennummer 62M 200 01, war noch vorhanden.

Das galt auch für das Chassis mit der Original-Fahrgestellnummer WPO ZZZ 96 ZMS 40 9002. Die übrigen Parameter: einer von vielen zu ihrer Zeit relativ preisgünstig realisierten Umbauten für den Club- und Amateur-Rennsport. Niemand verschwendete in den prosperierenden neunziger Jahren auch nur einen Gedanken an eine spätere Rückführung in den Ursprungszustand. Erst vor mehr als zehn Jahren, begünstigt durch die weltweite Wirtschaftskrise 2008 und den allgemeinen Trend zur Investition in Sachwerte, baute sich ein Bewusstsein für den Stellenwert von Kleinserien-Porsche auch neueren Datums auf.

Viele Restaurateure der alten Schule winkten dennoch ab: Für sie passten die Werterwartung und der handwerkliche sowie materielle (Groß-)Aufwand noch immer nicht wirklich zusammen. Erst die 964er-Spezialisten von AP Car Design aus Göttingen brachten neben den erforderlichen Sach- und Fachkenntnissen auch das nötige Maß an Enthusiasmus, sprich: völliger Verrücktheit, auf. Und so begannen am 20. September 2013 schließlich die Arbeiten. Sie stellten sich als die aufwändigsten in der Geschichte des 1992 gegründeten Unternehmens heraus.

Nicht die Materialbeschaffung erwies sich als Herausforderung, sondern vielmehr der Karosseriebau. Selbst die Federbeindome im Vorderwagen mussten mühsam rekonstruiert werden. Um einstellbare Stützlager zur individuellen Sturzkorrektur einsetzen zu können, war rücksichtslos Material entnommen worden. Die Konsequenz: deutlich mehr als 1.000 Arbeitsstunden allein für die Rückformung des malträtierten Blechs. Weniger aufwändig: die Bestimmung der Innen- und der Außenfarbe. Der Fahrzeughistorie zugeordnet ist die Original-Lackierung im klassischen „Grand-Prix-Weiß“ mit dem Werks-internen Kennbuchstaben W. So war die 265-PS-Ausführung im Frühjahr 1991 an französischen Importeur Sonauto ausgeliefert worden.

Nach erfolgter Fertigstellung ist das Coupé einem Privatsammler aus dem Westfälischen übergeben worden, der einige weitere Schmuckstücke aus der Ära des Carrera RS und 964 Cup besitzt. Fazit für Thomas Nater und seine Mannschaft von AP Car Design: eine aus betriebswirtschaftlicher Sicht einmalige, insgesamt aber auch lohnende Zeitreise – selten war der Weg zurück an den Ausgangspunkt ähnlich (zeit-)aufwändig.

Verantwortlich für den Inhalt: Carsten Krome Netzwerkeins

2018-Apr-15-Porsche-911-GT3-RS-Generation-991-Heitgreß-Performance-WarendorfWeiterlesen? Sehr gerne – in werk1 #001 nine | eleven boxerstories.

Veröffentlicht am: 9. Aug. 2019 um 09:11 Uhr

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07.05.2007: Der Salzburgring war Austragungsort für den Saisonauftakt des Porsche Alpenpokals

 

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