Im klangvollen Mercedes C-Klasse siegt Rudolf Schöllhorn auch am Sonntag
Erneut im Ziel: Auch Ronny Scheer fährt mit Ex-Rosberg-Calibra auf Rang zwei
Das rasende Geschichtsbuch der DTM: Fünf Marken auf den ersten fünf Plätzen

1984-Deutsche-Produktionswagen-Meisterschaft-Norisring-Olaf-Manthey-Rover-Vitesse-0346Hockenheim (09.10.2022). 1984 und 1985 wurde Olaf Manthey im Rover Vitesse jeweils Vizemeister der DTM. Jetzt hat der gebürtige Bonner seine Erfolgsgeschichte fortgeschrieben. Der 67-Jährige ist der erste Titelträger im neu eingeführten DTM Classic Cup für Tourenwagen, vornehmlich aus der DTM. Beim Finale in Hockenheim reichte Manthey im BMW 635 CSi, den er sich mit Jürgen Adi Schumann teilte, der erneute Klassensieg und zehnte Gesamtrang im Samstagrennen, um den Titel unter Dach und Fach zu bringen. Sein ärgster Widersacher, Marc Hessel, war aufgrund eines Motordefektes zum Zuschauen gezwungen. Am Sonntag steuerte Manthey erstmals einen Audi 200 quattro, den er jedoch früh abstellen musste. „In der DTM Classic fahren keine Nasenbohrer. Deshalb ist es schon sehr befriedigend, wenn man in meinem Alter noch ordentlich mithalten kann“, freute sich Manthey. „Die DTM Classic ist eine tolle Idee. Sie zeigt die einzigartige DTM-Geschichte und erzeugt höchste Emotionalität.“ Das bestätigt auch der Zieleinlauf mit fünf Marken auf den ersten fünf Plätzen: Mercedes, Opel, Ford, BMW und Audi.

Bei Kaiserwetter erlebten die Zuschauer auch am Sonntag ein interessantes Rennen mit lebhaften Positionskämpfen. Wie am Vortag fuhr Rudolf Schöllhorn im infernalisch klingenden Mercedes C-Klasse aus der DTM 2008 einen überlegenen Sieg heraus. „Das war ein perfektes Wochenende, es geht nicht besser. Ich habe keine Fehler gemacht, und es hat unheimlich viel Spaß gemacht. Das Flair bei der DTM Classic ist wirklich sehr schön“, erzählte Schöllhorn. Der Opel Calibra 2.5 V6 4×4, 1996 von Ex-Formel-1-Weltmeister Keke Rosberg gesteuert, hielt erneut über die 16-Runden-Distanz durch, dieses Mal jedoch vom Dresdner Ronny Scheer gefahren. „Der Calibra läuft super“, bekräftigte Scheer, dem Stefan Mücke eine ordentliche Champagner-Dusche verpasste. Der Ex-DTM-Pilot, der am Samstag im Calibra ebenfalls Zweiter geworden war, übernahm am Sonntag den Ford Sierra Cosworth RS500 von Scheer. „Das war sehr anstrengend, macht aber auch viel Laune mit diesem Auto, das viel Leistung aber wenig Grip hat“, berichtete Stefan Mücke.

Der Kanadier Bruno Spengler, der vor zehn Jahren mit BMW in Hockenheim DTM-Champion geworden war, steuerte den BMW E36 STW aus den Neunzigern auf den vierten Rang vor Anton Werner im Audi 200, Norisring-Sieger Gerhard Füller im Opel Vectra STW und Nico Wittmann im BMW M3 E30, dem Bruder von DTM-Sonntagssieger Marco Wittmann. Bemerkenswert war die Geschichte hinter dem achten Platz von Michael Schneider, dessen Ford Sierra Cosworth RS500 vom früheren DTM-Team Ringshausen über Nacht aus dem Westerwald nach Hockenheim geholt wurde, als Ersatz für den am Samstag ausgefallenen Sierra. Markus Reich (AUT) im Audi A4 STW und Jürgen Adi Schumann im BMW 635 CSi komplettierten die Top Ten. Äußerst unterhaltsam war das viele Runden währende Duell um die Plätze 12 und 13 der beiden BMW 325i von Albrecht Kamenzin und Peter Zimmermann.